Vinylboden auf Fliesen verlegen

Kleine Formate, Hochglanz-Glasur, Brauntöne oder auffällige Muster - mit diesen Merkmalen lassen sich die typischen Fliesen, wie man sie noch von früher kennt, am besten beschreiben. Viele verfolgen den damaligen Stil auch heute noch und wollen die „Erbstücke“ so lange wie möglich erhalten. Im Gegensatz dazu sind andere der Meinung, dass die Zeit für eine Veränderung gekommen ist. Das würde allerdings auch bedeuten, dass die Fliesen von damals nicht mehr zum neuen Konzept passen und entsprechend ersetzt werden müssen.

Wer schon einmal einen alten Fliesenboden entfernt hat, weiß, mit wie viel Aufwand die Arbeiten verbunden sind. Oftmals brechen die Kacheln, sodass man sie nicht am Stück entfernen kann. Was zurückbleibt, ist Schmutz, Fliesenreste und Ärger, wenn das Endergebnis nicht so aussieht, wie man es sich vorgestellt hat. Für alle, die noch nach einer Alternative suchen, halten wir die perfekte Lösung parat. Man entfernt den Boden nicht erst, sondern „versteckt“ ihn mit wenigen Handgriffen unter einem modernen Vinylboden. Wie das geht, verraten wir in den nächsten Abschnitten.

Warum Vinyl?

Die erste Frage, die man sich bei dem Vorhaben stellt, ist mit Sicherheit, weshalb man zum Vinylboden greifen sollte. Es gibt verschiedene Gründe, weshalb es sich anbietet, den Boden über den Fliesen zu verlegen. Zum einen ist das Vinyl von heute in unterschiedlichen Dekoren verfügbar. Die ursprüngliche Idee, den Boden zu verlegen, stammt meist daher, dass man sich nach etwas Neuem sehnt. Unter den vielen Vinylböden, die es heutzutage gibt, findet man mit Sicherheit den perfekten Bodenbelag in Holz-, Stein- oder Betonoptik.

Noch dazu zeichnet sich der Boden durch folgende Vorteile aus: Er ist pflegeleicht, widerstandsfähig und fußwarm. Mit dem Bodenbelag muss man morgens nicht mehr über die kalten Fliesen laufen, sondern kann sich endlich über ein angenehmes Gehgefühl freuen. Vinyl eignet sich nicht nur für Räume wie das Schlaf- oder Wohnzimmer, sondern kann unter gewissen Umständen sogar in Feuchträumen verlegt werden.

Welche Vinylböden eignen sich?

Vinylboden ist nicht gleich Vinylboden. Es gibt verschiedene Arten - manche eignen sich mehr dazu, um über Fliesen verlegt zu werden, andere wiederum weniger. Beim Hartvinylboden und Voll-Vinylboden handelt es sich um zwei Optionen, die in die engere Auswahl kommen. Beide Böden erfordern zwar eine Dämmung, aufgrund ihrer geringen Aufbauhöhe kommt es beim Verlegen über den Fliesen aber dennoch nicht zu Problemen. Weshalb man verstärkt auf die Aufbauhöhe achten muss, erläutern wir später. Bei den Bodenbelägen hat man zudem die Wahl zwischen einer schwimmenden Verlegung oder einer zum Kleben. Bei Letzterer muss man allerdings einige Vorarbeiten leisten.

Klick-Vinyl mit HDF-Träger kommt grundsätzlich auch in Frage. Allerdings ist der Boden nicht für Feuchträume geeignet und weist einen höheren Wärmedurchlassungswiderstand vor als die beiden zuvor genannten Modelle. Dies ist besonders wichtig, wenn man den Boden über einer Fußbodenheizung verlegen will. Für welchen Vinylboden man sich letztendlich entscheidet, hängt von mehreren Faktoren - und vor allem auch vom Zustand der Fliesen - ab. Im Zweifel sollte man sich vor der Auswahl an einen Profi wenden.

Darauf muss man vor dem Verlegen achten

Beim Verlegen eines Vinylbodens über Fliesen gelten ähnliche Regeln wie auf einem „gewöhnlichen“ Untergrund. Der Boden muss sauber sein und darf keine Risse vorweisen. Zudem muss man bei den Fliesen darauf achten, dass keine der Bodenkacheln locker sitzt. Bei einem Fliesenboden, der bereits in die Jahre gekommen ist, kann dies durchaus vorkommen. Übersieht man eine lockere Fliese, kann dies im Nachhinein beim Begehen des Vinylbodens zu lästigen Geräuschen führen. Lockere Kacheln müssen entweder fixiert oder ausgetauscht werden.

Bevor man sich an die Arbeit macht, muss man dafür sorgen, dass der Untergrund aus Fliesen eben ist. Wenn der Boden über einzelne Kacheln verfügt, die tiefer oder höher sitzen als der Rest, kann dies später zu Schäden am Vinylboden führen. Dies kommt besonders häufig beim Klick-Vinyl vor. Um solche Probleme zu vermeiden, sollte man vorsorgen und die unebenen Stellen mit einer Spachtelmasse ausgleichen. Auf den letzten Schritt sollte man ohnehin nicht verzichten, wenn man vorhat, den Vinylboden zu verkleben. Unter Umständen ist dafür sogar eine Grundierung erforderlich.

Welche Rolle spielt die Aufbauhöhe?

Von der Aufbauhöhe des Bodens war bereits zuvor die Rede. Obwohl sich der klassische Vinylboden durch seine geringen Werte auszeichnet, muss man die Aufbauhöhe dennoch vorab prüfen - vor allem wenn der Boden über einer bereits vorhandenen Schicht verlegt wird. Falls dies nicht geschieht, schleift der Türrahmen im schlimmsten Fall am Boden entlang oder der Belag befindet sich zu dicht am Heizkörper. Bei den Vorbereitungen muss man nicht nur den Boden an sich, sondern auch die Dämmung darunter berücksichtigen.

Die Aufbauhöhe von Vinyl ist einer der Gründe, weshalb diese Art des Bodens über Fliesen verlegt werden kann. Deshalb sollten dabei keine Probleme entstehen. Es ist dennoch ratsam, vor dem Vorlegen alle Faktoren, die die Aufbauhöhe des Bodens beeinflussen, zu prüfen.

Wie verlegt man den Boden?

Bevor man mit dem Verlegen beginnen kann, muss man sich zunächst für eine Vorgehensweise entscheiden. Grundsätzlich hat man die Wahl zwischen einer schwimmenden Verlegung und einer Verklebung.

In Verbindung mit Fliesen handelt es sich bei der schwimmenden Methode tatsächlich um die einfachere Variante. Bei dieser Option wird der Boden nicht fest mit dem Untergrund aus Fliesen verbunden, sondern er schwimmt darauf. Mithilfe des Klick-Systems steckt man die einzelnen Paneele zusammen und kann auf diese Weise den gesamten Bodenbelag im Handumdrehen verlegen. Bei der Verklebung ist das Gegenteil der Fall. Dies liegt hauptsächlich daran, dass der Boden erst präpariert werden muss, bevor man mit dem Verlegen beginnen kann. Falls man dies nicht tut, kann der Kleber auf dem ungleichmäßigen Untergrund nicht vollständig trocknen. Trotz des Aufwands handelt es sich bei der Methode zum Verkleben im Badezimmer und in anderen Feuchträumen im Haus um die bessere Wahl. Durch den Kleber kann keine Feuchtigkeit unter den Boden dringen.

Vor dem Verlegen muss man immer das gesamte Vorhaben betrachten. Es gibt nicht nur einen richtigen Weg, sondern viele verschiedene - das Wichtigste ist, sich am Ende für die passende Methode zu entscheiden.

Perfekt für Mietwohnungen

Es sind vor allem die Mietwohnungen, in denen man nach temporären Möglichkeiten sucht, um bestimmte Räume nach den persönlichen Vorstellungen zu gestalten. Alles, was vor Ort verändert wird, muss mit dem Vermieter abgesprochen werden. Die schwimmende Verlegung von Vinyl über Fliesen bietet sich allerdings besonders an, da man damit einerseits einen großen Effekt erzielt, die Veränderung andererseits aber auch schnell wieder rückgängig gemacht werden kann.